26/05/11 - Pamir im Rücken, China vor Augen [Tag 293-296/km 8043-8170]

Da der Grenzübergang von Tajikistan nach China für Ausländer gesperrt ist, führt unser Weg nach China über Kirgistan. Eine Statue des Marco-Polo Schafs (von dem wir leider kein lebendes Exemplar sahen) verabschiedet uns am Kyzil-Art Pass von der Hochwüste des Pamirs. Dieser Pass im Niemandsland auf matschiger unbefestigter Piste hat es noch einmal in sich. Der Nordwind bläst uns nun noch kälter ins Gesicht und verwandelt sich am kirgischen Grenzposten in einen Schneesturm. Die Veränderung auf der kirgisischen Seite ist plötzlich schlagartig. Vor uns erstreckt sich eine lange Ebene, grün und saftig. Der Schneesturm wird zu Regenschauern, Schmelzwasser überall. Wo kleine Bäche eine weggespülte Straße durchziehen müssen kurze Zeit vorher richtige Sturzflüsse ein Passieren fast unmöglich machen.

Wir erreichen die erste kirgisische Stadt, Sary Tash und finden ein Homestay mit warmen Ofen und Abendessen. Die Gesichter der Menschen sind hier runder, mongolischer. Die Männer - auch schon die kleinen - tragen die typischen weißen Klapphüte, Pferde weiden im Garten, Kuhfladen werden vor dem Haus in der Sonne zum Verheizen getrocknet, die Berge aus denen wir noch heute kamen sind in der Ferne zu erkennen. Nach einigem Überlegen entscheiden wir uns dagegen Kirgistan mit dem Rad weiter zu erkunden um den direkten Weg nach China einzuschlagen, wo wir uns auf Wärme und alle möglichen Güter freuen. Nach dem verschneiten Irkischtam Pass stehen wir an der chinesischen Grenze vor verschlossenen Toren_zum Glück machen die Grenzbeamten nur eine kleine pause, von ca. 3,5h.